02.02.2023

Universität St.Gallen forscht über automatisierte Gesichtserkennung

St.Gallen - Medien- und Rechtswissenschaftler der Universität St.Gallen forschen interdisziplinär an rechtlichen und politischen Folgen automatisierter Gesichtserkennung. Ziel ist es, die Rechtssicherheit von Bürgern wie auch der Sicherheitsorgane zu erhöhen.

Die Medienwissenschaftlerin Miriam Meckel und die Strafrechtlerin Monika Simmler forschen gemeinsam zu rechtsphilosophischen und sozialen Aspekten automatisierter Gesichtserkennung. Laut einer Medienmitteilung der Universität St.Gallen (HSG) sollen die Forschungsprojekte dazu dienen, sowohl die Rechtssicherheit der Bürger zu garantieren, als auch Polizei und Rechtsbehörden eine Grundlage zum Umgang mit den neuen Technologien zu geben.

Gemäss der Analyse der Wissenschaftlerinnen hat die Gesetzgebung gegenüber dem Fortschritt der modernen elektronischen Wissenschaften einen erheblichen Nachholbedarf. So fehle es unter anderem in der Schweizer Strafprozessordnung an rechtlichen Artikeln zum Umgang der international „facial recognition technology (FRT)“ genannten Anwendung im öffentlichen Raum. Auch unter sozialen Aspekten, so heisst es in der Mitteilung, sei die Frage zu klären, welchen Grad der Überwachung eine Gesellschaft im Namen der Sicherheit akzeptieren will?

In einigen Schweizer Gemeinden, so in Basel, Lausanne, St.Gallen und Zürich, wird die Frage erörtert, FRT im öffentlichen Raum zu verbieten. Ziel der Forschungen an der HSG ist, nicht nur einen rechtlichen, sondern auch einen gesellschaftlichen Konsens zum Einsatz neuer Technologien zu finden, die sich in den kommenden Jahren noch rasant weiterentwickeln. ww