Stiftung FUTUR zeichnet drei Forschungsprojekte der OST aus
Rapperswil-Jona SG - Die Stiftung FUTUR hat Preise an drei Forschungsprojekte der OST – Ostschweizer Fachhochschule vergeben. Dabei geht es um Zellbeobachtung in lebenden Gehirnen, die katalytische Herstellung von Biomethanol für Schiffe und Erdrutschhilfe in Schwanden GL.
(CONNECT) Die Stiftung zur Förderung und Unterstützung technologieorientierter Unternehmungen Rapperswil (Stiftung FUTUR) hat laut einer Medienmitteilung Preise an drei Forschungsprojekte der OST – Ostschweizer Fachhochschule vergeben. „Die ausgezeichneten Projekte zeigen eindrücklich, welche Wirkung entsteht, wenn das Know-how von Fachleuten, Unternehmen und Studierenden zusammenkommt“, so Stiftungsratspräsident Thomas Schmidheiny bei der Preisverleihung.
Der diesjährige Hauptpreis ging an ein Team des Instituts für Mikroelektronik, Embedded Systems und Sensorik, das eng mit Biologen der Universität Zürich und dem Entwicklungsteam von Prospective Instruments zusammenarbeitete. Es hat eine Technologie weiterentwickelt, mittels derer sich einzelne Photonen mit hoher Präzision zählen lassen. Mit dem kompakteren und 20-mal schnelleren System können den Angaben zufolge Zellaktivitäten in lebenden Organismen mit bisher unerreichter Genauigkeit und Geschwindigkeit gemessen werden, so etwa die Energieversorgung von Zellen im Gehirn.
Ein erstes Patent ist angemeldet und ein Prototyp bereits bei einer israelischen Forschungsgruppe im Einsatz. „In einem Folgeprojekt möchten wir die Technologie bis hin zu einer Echtzeit-Bildgebung weiterentwickeln, etwa um in der Chirurgie Live-Bilder während einer Gehirn-OP zu ermöglichen“, so Prof. Dr. Paul Zbinden.
Den Anerkennungspreis erhielt das Teams für Advanced Materials & Processes. Mit seinem Projekt Biometh ist es ihm gelungen, direkt und ohne Strom oder Wasserstoff aus Biogas flüssiges Biomethanol für die Schiff- und Luftfahrt sowie die Chemieindustrie herzustellen. „Wir können heute zwar noch kein ganzes Container-Schiff volltanken – aber wir haben gezeigt, dass es möglich ist“, so Prof. Dr. Andre Heel. Eine Demonstrationsanlage für das neue Verfahren wird derzeit in Rapperswil-Jona aufgebaut. Unterstützt wird das Projekt unter anderem von der Firma ZeoChem und der Reederei Maersk.
Den Anerkennungspreis erhielt ein Projekt der partizipativen Landschaftsarchitektur. Nach dem schweren Hangrutsch in Schwanden 2023 integrierte ein Team um Prof. Peter Vogt gewaltige Findlinge aus dem Erdrutsch in Form von Bodenplatten in das neue Ortsbild. Ein anderes Projekt leitete das Wasser, das den Abgang auslöste, in Form von Becken und Wasserläufen in das Quartier. Die betroffene Bevölkerung wurde in die Planung mit einbezogen. ce/mm