01.10.2025

Schweizer Unternehmen setzen in herausfordernden Zeiten auf Expansion

Zürich/Flawil SG/Kreuzlingen TG - Wachstum ist für die Schweizer Unternehmen Maestrani und Data Migration International gerade in herausfordernden Zeiten eine Schlüssel-Strategie. Das erklären deren beiden Geschäftsführer Christoph Birchler und Thomas Failer in einem Video-Talk der UBS.

(CONNECT) Im Video-Format Growth-Talk der Bank UBS sind sich Maestrani-CEO Christoph Birchler und IT-Unternehmer Thomas Failer von Data Migration International einig, dass gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten Internationalisierung und Wachstum entscheidend sind. Sie diskutieren hier, welche Wege ihre Unternehmen im internationalen Geschäft erfolgreich vorangebracht haben. Dabei plädieren sie auf Augenmass in Bezug auf die jeweiligen Märkte und Branchen.

„Das beste Rezept ist die Flucht nach vorn, Wachstum ist ein Teil der Lösung“, sagt Christoph Birchler. Mit dieser Aussage bezieht er sich sowohl auf die Rohstoffkrise als auch politische Unsicherheiten. Es sei viel angenehmer, diesen zu begegnen, wenn ein Unternehmen wachse, als wenn es konsolidieren und Kosten einsparen müsse. Seit 2020 ist Birchler CEO des Familienunternehmens Maestrani mit Sitz in Flawil SG, das für Schokolademarken wie Munz oder Minor bekannt und auch international aktiv ist.

Thomas Failer, formuliert Internationalisierung in seinem Bereich sogar als Notwendigkeit: Sobald ein Unternehmen Produkte anbiete, die im Wettbewerb mit internationalen Unternehmen stünden, bliebe nichts anderes übrig als Wachstum über die Grenzen hinaus. Er ist Gründer und Group-CEO des IT-Dienstleisters Data Migration International (DMI) aus Kreuzlingen TG, für den die USA mittlerweile mit einem Drittel des Umsatzes der wichtigste Markt sei. Voraussetzung ist für Failer eine grundlegende Analyse des Markts. Leitfragen könnten sein: Welche Märkte sind wichtig? Wie sieht dort der Wettbewerb aus? Wie passt das eigene Produkt hinein? Weshalb sollte es einem konkurrierenden Produkt vor Ort vorgezogen werden? Dabei sei die Internationalisierung für produktorientierte Software-Unternehmen im Kontrast zu Beratungsunternehmen einfacher, da diese mittig im Markt positioniert seien.

Failer betonte zudem die Relevanz persönlicher Kontakte. DMI habe mit 50 Mitarbeitenden in den USA begonnen, heute seien es über 300; das Unternehmen investiere gezielt in Messen und Veranstaltungen. „Der Mensch ist wichtig – im Sinne der Kundinnen und Kunden“, so Failer.

Auch Maestrani rückt näher an den Markt in den USA, indem seit diesem Jahr die Schokoladeprodukte ohne Vertriebspartner selbst vertrieben werden. „Je näher wir selbst am Konsumenten sind, desto besser und direkter können wir auf ihn eingehen“, kommentiert Christoph Birchler. Eine physische Präsenz vor Ort sei strategisch wichtig für Entscheidungen über neue Innovationen oder auch Promotionen. In Bezug auf weitere Expansionen verweist auch er auf Marktanalysen. Etwa werde in den Ländern mit Wachstum gerechnet, in denen – anders als im salzig geprägten China – bereits eine süsse Dessert-Kultur existiere. In der Branche liege deshalb der Fokus momentan stark auf Indien. ce/yvh