30.07.2021

Forschende stabilisieren Datenfluss

St.Gallen - Forschende der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt haben eine Technologie zur Stabilisierung von Faserkabeln entwickelt. Damit werden Unterbrüche beim Datenfluss vermieden.

Glasfasern übertragen Daten und Signale. Sie können unter Belastungen aber auch zerbrechen, wodurch der Datenfluss unterbrochen wird. Forschende der in St.Gallen ansässigen Forschungsabteilung Advanced Fibers der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) haben eine Technologie entwickelt, mit der Faserkabel eine höhere Elastizität erreichen und weniger schnell brechen können. Dazu haben sie Fasern mit einem flüssigen Glycerin-Kern gefüllt, wie aus einer Medienmitteilung der Empa hervorgeht.

Den Forschenden steht in St.Gallen eine Maschine zur Verfügung, mit welcher sie kilometerlange Fasern mit Flüssigkeit füllen können. Die Empa sei in diesem Bereich daher weltweit führend, heisst es in der Mitteilung. „Zweikomponentenfasern mit festem Kern gibt es seit über 50 Jahren“, wird Forscher Rudolf Hufenus zitiert. „Aber einen durchgehenden Flüssigkern zu fabrizieren, ist erheblich komplexer. Da muss schon alles genau zusammenpassen, damit das gelingt.“

Um diese Fasern aber auch für die Weiterleitung von Licht – wie bei Glasfasern – zu nutzen, sind die genutzten Materialien entscheidend. Sowohl des Kerns als auch der Hülle. Die Forschenden um Hufenus haben sich für Glycerin für den Flüssigkern und Fluoropolymer für die Hülle entschieden und damit ein Experiment durchgeführt. Das Ergebnis ist eine Faser, die nicht nur Licht übertragen kann, sondern auch extrem dehnbar ist. Und für die sich weitere Anwendungsmöglichkeiten anbieten. „Wir erwarten, dass sich unsere flüssig gefüllten Fasern nicht nur für Signalübertragung und Sensorik, sondern auch für Kraftübertragung in der Mikromotorik und Mikrohydraulik einsetzen lassen“, so Hufenus. jh