27.06.2019

Bühler stellt Digitale Zelle vor

Uzwil SG - Das Verfahrenstechnikunternehmen Bühler möchte die Druckgusstechnik neu definieren. Dazu hat es die Digitale Zelle entwickelt, eine Kombination von Technologien, welche Ausschuss vermeiden und die Verfügbarkeit erhöhen sollen.

Um den laut Medienmitteilung „neuen Durchbruch“ für die Druckgusstechnik zu vollziehen, sei es notwendig die Gesamtheit zu betrachten, erläutert Bühler. „Will man im Druckguss einen Quantensprung schaffen, darf man sich nicht nur auf einzelne Komponenten konzentrieren“, wird Jonathan Abbis zitiert, Managing Director von Bühler Die Casting. „Wenn wir die Produktivität massgeblich steigern wollen, müssen wir das System als Ganzes betrachten.“ Mit der dafür entwickelten Digitalen Zelle will das Unternehmen aus der St.GallenBodenseeArea drei Ziele erreichen: 0 Prozent Ausschuss, 40 Prozent kürzere Zykluszeit und eine Verfügbarkeit rund um die Uhr.

Dazu hat Bühler drei Technologien zusammengeschlossen. Da ist erstens das Smart Cell Management System (SmartCMS), das „digitale Gehirn“. Dieses soll sämtliche Vorgänge in der Druckgiesszelle koordinieren und steuern. Dadurch werden die Automatisierung, die Prozessleistung und die Gesamtanlageneffizienz verbessert. Das zweite Standbein der Digitalen Zelle sind digitale Serviceleistungen, durch welche minimale Stillstandzeiten erreicht werden sollen. Dabei werden par maschinellem Lernen und der Nutzung von Sensordaten auch Vorhersagen im Hinblick auf bevorstehende Probleme gemacht. So können Reparaturen für den optimalen Zeitpunkt geplant werden. „Teure und zeitraubende Stillstandszeiten werden bis zu zehnmal kürzer“, informiert Bühler, das zudem auf die Prognosegenauigkeit von 95 Prozent hinweist.

Und drittens hat Bühler mit Fusion eine neue Druckgiessmaschine entwickelt. Sie ist dazu ausgelegt, die Fähigkeiten des SmartCMS vollumfassend nutzen zu können. „Eine präzisere servogesteuerte Hydraulik verkürzt die Zykluszeit und senkt den Energieverbrauch um bis zu 40 Prozent“, heisst es in der Mitteilung. Aktuell befinden sich jedoch einige Aspekte der Digitalen Zelle noch in der Planung, beispielsweise die Integration von Infrarotkameras für das Temperaturmanagement. Daher sind noch einige Schritte notwendig, bis die Digitale Zelle ihre volle Leistungsfähigkeit entwickeln kann. jh