Bei Firmengründungen hat die Ostschweiz die Nase vorn
20.01.2020

Bei Firmengründungen hat die Ostschweiz die Nase vorn

St.Gallen - Im vergangenen Jahr hat die Zahl der Firmengründungen in der Schweiz einen neuen Rekordstand erreicht. Ostschweizer Kantone spielen dabei eine führende Rolle. In der Ostschweiz ist zudem der Anteil von neuen IT-Firmen besonders hoch.

Schweizweit sind 2019 insgesamt 44’482 neue Firmen gegründet worden, wie das u.a. in St.Gallen ansässige Institut für Jungunternehmen (IFJ) informiert. Das entspricht einer Steigerung um 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In der Ostschweiz haben die Firmengründungen sogar 7 Prozent zugelegt. Appenzell Innerrhoden (+14 Prozent), Glarus (+13 Prozent) und St.Gallen (+11 Prozent) sind schweizweit die Kantone mit den höchsten Zuwachsraten. Hinter Bern (+10 Prozent) folgen Thurgau (+8 Prozent) und Graubünden (+7 Prozent). Bei den absoluten Zahlen liegt unter den Ostschweizer Kantonen St.Gallen mit 2297 Neugründungen vor Thurgau mit 1201.

Die Gründe für das Rekordergebnis erläutert IFJ-Geschäftsführer Simon May in einem Artikel im „Tagblatt“. So würden die Jungfirmen einerseits immer besser von den Kantonen unterstützt. „Die Unterstützung schlägt nicht sofort ein, aber sie zahlt sich heute aus“, wird May zitiert. Andererseits würden Start-up-Foren an Olma und Rhema zu den starken Zuwachszahlen in der Ostschweiz beitragen. Davon profitiert auch die Informationstechnologiebranche. So legten die Neugründungen von ICT-Firmen in der Ostschweiz im vergangenen Jahr um 56 Prozent zu – „mehr als doppelt so schnell wie im schweizerischen Durchschnitt“, so das „Tagblatt“. Trotzdem machen in der Ostschweiz auch traditionelle Branchen wie Handwerk, Gastronomie oder Detailhandel immer noch einen grösseren Teil der Gründungen aus als im Schweizer Durchschnitt, so die Zeitung weiter.

Dass bei den Rechtsformen sowohl die GmbH als auch die Einzelfirma beliebter werden, legt zudem nahe, dass hinter den Neugründungen meist Kleinunternehmer stehen. Diese gründen üblicherweise in ihrer Region, weswegen Steuerfragen nicht mehr so sehr im Vordergrund stehen wie noch vor fünf Jahren, wie May erläutert. Auch wenn die meisten Neugründungen klein sind, sei der starke Zuwachs an Jungfirmen ein gutes Zeichen für die Ostschweizer Wirtschaft: „Knapp 10 Prozent aller Beschäftigten in der Schweiz arbeiten bei Unternehmen, die weniger als zehn Jahre alt sind.“