Digital Commerce erschliesst neue Wege im Detailhandel der SGBA
13.11.2018

Digital Commerce erschliesst neue Wege im Detailhandel der SGBA

In der St.GallenBodenseeArea (SGBA) wird langfristig geplant: Vakante Detailhandelsflächen in Städten und im ländlichen Raum nehmen zu und verweisen auf einen aktiven Strukturwandel im Detailhandel. Dieses Phänomen verstehen Behörden und Politik auch als Wandel und Dynamik, mithin als Chance, die Rahmenbedingungen für das ansässige Gewerbe attraktiver zu gestalten. Wie sieht dieser Strukturwandel aus, wie und wie weit wird dieser auf das klassische Detailhandelsgeschäft Einfluss nehmen?

 

An einem Workshop im Rahmen des Projekts "Strukturwandel im Detailhandel" ging der Metropolitanraum Zürich anfangs Oktober diesen Fragen mit einem Schwerpunkt zu St.Gallen und der SGBA nach, um die Handlungsfelder und Erfolgspotenziale für den stationären Detailhandel zu beleuchten. Ganz besonders ins Blickfeld rückte dabei das Thema „Digital Commerce“

 

Ein Schlaglicht auf die starke Zunahme von Non-Food-Produkten im Onlinehandel warf hierbei Thomas Lang, Geschäftsführer und Inhaber des Beratungsunternehmens Carpathia und Spezialist im Bereich Digital Commerce. Bereits werden 14% der Verkäufe in diesem Bereichs online abgewickelt, der Trend suggeriert ein mögliches Wachstum des Online-Anteils auf bis zu 30%. Neue Märkte wie der Onlinehandel benötigen in der Regel eine gewisse Anlaufzeit für die ersten 10-12% Marktanteil – danach wächst das Geschäft wesentlich schneller. Nach den Erfahrungen der liberalen und handelsfreundlichen Vereinigten Staaten dürfte man starkes Wachstum des Onlineanteil im Detailhandelsbereich und eine Konzentration auf weniger Marktteilnehmer erwarten.

 

Mit ihrem Projekt "Zukunft St.Galler Innenstadt" hat die Stadt St.Gallen diese Entwicklung bereits teilweise Mitte 2016 antizipiert. Zusammen mit Detailhändler- und Gewerbeorganisationen verfolgt sie das Ziel, das verändernde Einkaufsverhalten aufzunehmen und gemeinsam anzugehen – mit Erfolg: In St.Gallen sind neben insgesamt neun Massnahmenfeldern für Detailhandel-freundliche und verträgliche innenstädtische Entwicklung schon jetzt erste Massnahmen umgesetzt. So wurde beispielsweise die erleichterte Zwischennutzung von freistehenden Flächen durch „Pop-Up Stores“ vorangetrieben und die Position eines City Managers geschaffen, um die Chancen eines sich wandelnden Detailhandels effizient und entschlossen zu packen.

 

Die Verschiebung der Verkäufe in Richtung Internet wird auch in Zukunft Druck auf die stationären Detailhandelsflächen verüben. Damit wandeln sich auch Erscheinungsbilder von Dorf- und Stadtzentren. Aufschluss über Form und Ausmass der Veränderungen soll im Frühjahr 2019 der Abschlussbericht des Projekts "Strukturwandel im Detailhandel" schaffen. Er dient als Leitfaden an die Behörden, Detaillisten und Immobilienbranche, wie die Region die neuen Herausforderungen gemeinsam und erfolgreich meistert. Denn der Wandel lässt sich nicht aufhalten, wohl aber begleiten. Die SGBA bleibt hierbei am Ball.