08.05.2019

Empa macht Marsanzug bequemer

St.Gallen - Die Empa-Abteilung in St.Gallen und das Österreichische Weltraumforum entwickeln gemeinsam einen Prototypen für einen Marsanzug. Die Empa stellt dabei sicher, dass der Anzug bequem ist. Künftig wollen die Partner auch bei anderen Projekten kooperieren.

Das Österreichische Weltraumforum (ÖWF) entwickelt derzeit einen Prototypen für einen Marsanzug. Dieser soll 2020 bei einer internationalen Mars-Missions-Simulation in der Negev Wüste in Israel zum Einsatz kommen. Dort testen Astronauten Verfahren für Explorationen des Roten Planeten.

Bei der Entwicklung des Anzugs arbeitet das ÖWF mit der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) zusammen. Deren Abteilung für Biomimetische Membranen und Textilien in St.Gallen hilft bei der Optimierung von Tragekomfort und Ergonomie. „Die Empa hat ein breites Spektrum von Körpermodellen entwickelt und ist international anerkannter Spezialist für Tragekomfort“, wird Empa-Forscher Simon Annaheim in einer Mitteilung zitiert. Mit einer Testreihe validiert die Empa das neue Tragesystem des Anzugs. Bisherige Tests zeigen bereits, dass dieser „eine deutlich bessere Ergonomie und Lastverteilung erreicht, verglichen mit dem bisherigen Modell”, so Annaheim.

Die Empa und das ÖWF haben nun beschlossen, auch künftig zu kooperieren und gemeinsam Anzüge für Astronauten zu optimieren. Eine entsprechende Vereinbarung haben sie Ende April unterzeichnet. „Zusammen mit dem ÖWF als österreichischem Partner aus der astronautischen Raumfahrt wird ein europaweit einzigartiges Know-How für die Optimierung und Weiterentwicklung von Raumanzügen entstehen, das auch für zukünftige Marsmissionen eine wichtige Rolle spielen wird”, so Annaheim.

„Wir werden die Effizienz des Wärmeregulierungssystems unseres Prototypen unter state-of-the-art Laborbedingungen testen können. Die Empa hat eine herausragende Expertise, wenn es um die Evaluation derartiger Systeme geht“, sagt Gernot Grömer, Administrative Director des ÖWF. ssp