13.03.2017

Empa entwickelt intelligente Textilfaser

St.Gallen - Forscher der Empa haben optische Fasern für Sensoren in so flexibler Form hergestellt, dass sie in Textilien eingewebt werden können. In Zukunft könnten damit beispielsweise die Herzfrequenz oder die Durchblutung überwacht werden.

Einer Mitteilung der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) zufolge ist es einer Forschergruppe gelungen, polymeroptische Fasern in besonders flexibler Form herzustellen. „Normalerweise sind diese Fasern, wie man sie aus Kommunikationstechnologie kennt, nicht biegsam genug“, wird Studienerstautorin Maike Quandt dort zitiert. Die von der Forschergruppe um Luciano Boesel von der Empa in St.Gallen entwickelten Fasern lassen sich dagegen in Textilien einarbeiten und brechen auch nicht, wenn sie geknotet werden. Auch einen Desinfektionswaschgang überstehen sie unbeschadet. Ausser der Empa waren das Forschungsinstitut CSEM, das Universitätsspital Zürich und das Paraplegiker-Zentrum Nottwil am Projekt beteiligt.

Im Test wurden die Fasern in einem Textilsensor in einer Mütze zur Messung der Herzfrequenz an der Stirn eingesetzt. Der Sensor arbeitet dabei mit durch das Gewebe geschicktem Licht, dessen sich mit dem Puls verändernde Intensität bei der Rückkehr zum Detektor gemessen wird.

„Für die Herzrate haben wir ihn validiert, aber es wäre auch möglich, die Sauerstoffsättigung oder auch Stoffwechselprodukte damit zu überwachen“, erläutert Forschungsgruppenleiter Boesel in der Mitteilung. Die Sensoren könnten um Beispiel zur Messung der Durchblutung der Haut eingesetzt werden, um ein Wundliegen von Patienten zu verhindern. Im Prinzip könnten sie überall dort Anwendung finden, „wo Messungen ohne unangenehme Reibung auf der Haut nötig sind“. Das macht sie unter anderem für die Hersteller von Sportwäsche interessant. hs