14.08.2017

Studenten bauen Gebäude aus Lehm

St.Gallen - In St.Gallen wird im kommenden Jahr ein Ausstellungspavillon aus Stampflehm errichtet. Schon jetzt wird ein kleineres Modell davon von Studenten verschiedener Hochschulen im Sittertal gebaut.

Das Sittertal war einst für seine Textilindustrie berühmt, heisst es in einem Beitrag der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL). Auch der Bau von Gebäuden aus Stampflehm geht historisch weit zurück. „Ein Gebäude mit der Stampflehmtechnik an einem Areal zu bauen, welches für die Textilbranche wichtig war, ist unser Weg, diese Geschichte zu würdigen“, wird Architekt und Gastprofessor Roger Boltshauser in der Mitteilung zitiert.

Der Ausstellungspavillon, der kommendes Jahr dort errichtet wird, soll über 23 Meter breit, sechs Meter hoch und sechs Meter tief sein. An dem kleineren Modell arbeiten nun Studenten der EPFL, der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH), der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und der deutschen Bauhaus-Universität Weimar. Sie werden Baumaterial aus der Region nutzen und die Bauteile vorfertigen. Dadurch wird die Bauzeit deutlich reduziert.

Darüber hinaus hat das Baumaterial den Vorteil, wiederverwertbar zu sein. So wird das Modell auch als Pilotprojekt betrachtet. Die Säulen, die dafür gebaut werden, werden Stahlkabel enthalten. Diese Bauweise könnte auch für andere Projekte genutzt werden. Im Hinblick auf den Bau des Pavillons im kommenden Jahr erklärt Boltshauser: „Die Kombination von vorgefertigten Bauteilen aus gepresster Erde und aus Beton zeigt uns, wie Stampflehm-Gebäude künftig aussehen könnten. Zudem können wir dadurch berechnen, wie viele Kosten und graue Energie dadurch eingespart werden können.“ jh